Nach der Stomaoperation

Die Tage nach der Stomaoperation können herausfordernd sein. Sie haben einen Beutel an Ihrem Bauch und viele neue Dinge zu lernen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass es Zeit braucht, um sich anzupassen, aber es wird einfacher. Mit der Unterstützung von Ihrem/Ihrem StomaberaterIn und der Einschulung, wie Sie Ihren Stomabeutel wechseln und wie Sie sich um Ihre stomaumgebende Haut kümmern, sollten Sie bald in der Lage, die Dinge zu tun, die Sie auch vor der Operation getan haben.

Auf dieser Seite finden Sie Informationen, die Ihnen helfen sollen sich in den ersten Monaten nach der Operation an Ihr Stoma zu gewöhnen.

Die ersten Wochen mit Ihrem Stoma

Post-OP Bild eines Stomas mit Operationsnarbe

Das Stoma nach der Operation

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Wenn Sie nach der Operation aufwachen, werden Sie Ihre erste Versorgung tragen. Dabei wird es sich wahrscheinlich um einen durchsichtigen Beutel handeln, damit die Pflegekräfte Ihr neues Stoma leichter überprüfen können. Eventuell haben Sie auch Infusions- und Drainageschläuche am Körper. Das ist ganz normal. Die Schläuche werden zu gegebener Zeit entfernt, was lediglich ein wenig Unbehagen nach sich ziehen wird.


Ihr Stoma
Ihr Stoma wird feucht sein und eine rote Farbe haben, außerdem sollte es ein bisschen aus Ihrem Bauch hervorstehen (obwohl Stomata auch auf oder unter dem Hautniveau liegen können). Nach der Operation kann das Stoma noch geschwollen sein. Dies klingt mit der Zeit ab – normalerweise innerhalb von sechs bis acht Wochen nach der Operation. Die rote Farbe des Stomas ergibt sich aus der Schleimhaut, die auch der Schleimhaut in Ihrem Mund entspricht. Ein Stoma ist nicht schmerzempfindlich, es tut also nicht weh, wenn Sie es berühren. Wenn Sie das Stoma reinigen, kann es zu leichten Blutungen kommen. Dies ist vor allem zu Beginn ganz normal, die Blutungen sollten nach kurzer Dauer wieder aufhören.

Kurz nach der OP, meist innerhalb weniger Tage, wird das Stoma seine Aufgabe aufnehmen. Zu Beginn wird es sich bei den Ausscheidungen um wässrige Flüssigkeiten handeln. Unter Umständen riechen diese streng, da der Darm eine Weile lang nicht gearbeitet hat. Sie brauchen sich aber keine Sorgen zu machen: Die Konsistenz wird mit einer ausgewogenen Ernährung wieder etwas fester, und der Geruch nimmt ab. Wann Sie wieder normal essen und trinken können, erfahren Sie von Ihrem Arzt.

Wahrscheinlich kommen zu Beginn geräuschvolle Blähungen aus dem Stoma. Das ist völlig normal. Eventuell verspüren Sie wie früher den Drang, auf die Toilette gehen zu müssen. Das ist normal und wird mit der Zeit seltener. Wenn Ihr Anus noch vorhanden ist, könnten dort leichte Schleimabsonderungen austreten.

Urostoma
Ein Urostoma übernimmt sofort nach der Operation seine Funktion. Die im Urostoma liegenden Sonden verbleiben dort für sieben bis zehn Tage. Zunächst kann Ihr Urin rötlich sein. Die Farbe wird jedoch bald wieder normal aussehen.

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Versorgung Ihres Stomas

Der Umgang mit Ihrem Stoma

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Ihr Stomatherapeut wird Ihnen im Krankenhaus den Umgang mit Ihrem Stoma erklären. Sie erhalten viele Informationen, zögern Sie also nicht, Fragen zu stellen, wenn Sie etwas nicht verstehen. Nach der Operation hilft Ihnen ein Stomatherapeut dabei, das Stoma zu versorgen und darin eine Routine zu erhalten. Nehmen Sie an dieser Schulung am besten zusammen mit einer oder einem Verwandten oder mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner teil.


Ihr Stomatherapeut unterstützt Sie bei Folgendem:

Keine Scheu vor Fragen!
Sie werden vieles erfahren, das für Sie neu ist. Vielleicht fühlen Sie sich davon ein wenig überfordert. Nehmen Sie sich Zeit, und stellen Sie alle möglichen Fragen – gern auch mehrmals. Je mehr Sie fragen und erfahren, desto besser sind Sie für zu Hause vorbereitet.

Vor der Entlassung vereinbart der Stomatherapeut mit Ihnen einen Kontrolltermin. Bei diesem überprüft er, ob Sie das Stoma selbst versorgen können.

Was tun bei Problemen?
Wenn Sie nach Hause kommen, müssen Sie erst einmal lernen, das Stoma richtig zu versorgen. Das mag nicht immer ganz einfach sein. Der Stomaberater und das Coloplast Beratungsservice helfen Ihnen jedoch gerne bei allen Problemen.

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über Stoma erzählen

Wem erzähle ich was über mein Stoma?

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Sie entscheiden wem, was und wie viel Sie über Ihr Stoma erzählen. Vielen Menschen hilft es, über die Situation zu reden. Wofür Sie sich auch entscheiden: Sie müssen sich mit Ihrer Entscheidung wohlfühlen. Eine Möglichkeit ist es, Freundinnen und Freunde oder Kolleginnen und Kollegen darüber zu informieren, dass Sie nach einer großen Operation wegen schwerer Krankheit nun einen Stomabeutel tragen. Damit kommen Sie Fragen und Spekulationen zuvor. Und Ihre Bekannten sehen, dass Sie mit der Situation unkompliziert umgehen.


Familie und Freunde
Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber den Menschen, die Ihnen nahe stehen, können helfen, wieder zu dem Leben zurückzukehren, das Sie vor der Stomaoperation geführt haben. Zu Beginn müssen Ihre Nächsten verstehen, dass Sie zwar schon zu Hause sind, sich aber noch eine gewisse Zeit lang erholen müssen.

Kinder
Wenn Sie Kinder oder Enkelkinder haben, denken Sie vielleicht, dass sie noch zu jung sind, um die Situation zu verstehen. Kinder können mit der Situation jedoch recht gut umgehen, wenn sie ihnen verständlich erklärt wird. Kinder suchen häufig nach Geheimnissen. Verschweigt man ihnen die Wahrheit, befürchten sie gar, dass die Situation schlimmer als sie tatsächlich ist, sei.

In der Arbeit
Viele Stomaträgerinnen und Stomaträger haben Angst davor, ihre Arbeitskollegen zu informieren. Auch in der Arbeit sind Sie es, der entscheidet, wem und was Sie mitteilen. In der Regel empfiehlt sich aber, dass zumindest eine Person von Ihrem Stoma weiß. Wenn es ein Problem oder Schwierigkeiten gibt, können Sie mit dieser Vertrauensperson sprechen. 

Hier finden Sie mehr zum Thema Zurück in den Beruf.

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Stomapflege und -reinigung

Hautirritationen rund ums Stoma

Hautirritationen rund ums Stoma

Diese werden von Ausscheidungen verursacht, die aufgrund einer Leckage den Hautschutz Ihres Stomabeutels unterwandern. Was Sie dagegen tun können
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Hautirritationen um mein Stoma

Die Haut um das Stoma herum sollte genauso wie an anderen Stellen des Körpers aussehen. Unter Umständen ist die Haut ein bisschen gerötet, nachdem Sie den Hautschutz entfernt haben. Wenn die Rötung nicht verschwindet oder die Haut beschädigt oder verletzt ist, ist die Haut vermutlich gereizt.

Was soll ich tun?

  • Entfernen Sie den Hautschutz und überprüfen Sie die Rückseite. Sind dort Spuren von Stuhl oder Urin, durch die die Reizung entstanden sein könnte?
  • Gibt es um Ihr Stoma eine Reizung oder Schädigung, die mit dem übereinstimmt, was Sie auf dem Hautschutz sehen?
  • Ist die Beutelöffnung zu groß? Kommt die Haut mit Ausscheidungen aus dem Stoma in Kontakt, weil der Stomabeutel schlecht passt? Vergleichen Sie Durchmesser und Form des Stomas mit dem Loch der Versorgung. Nehmen Sie die Trennfolie des Stomabeutels als Schablone. Falls erforderlich, passen Sie das Loch im Hautschutz genau an Durchmesser und Form des Stomas an.
  • Welche Position hat die Stomaöffnung im Verhältnis zur Hautoberfläche? Liegt sie oberhalb der Hautoberfläche, ist sie auf gleicher Höhe oder unterhalb der Hautoberfläche? Wenn das Stoma auf gleicher Höhe oder unterhalb der Hautoberfläche liegt, oder wenn es in einer tiefen Falte liegt, benötigen Sie vielleicht einen anderen Stomabeutel-Typ oder Zubehör.
  • Hat sich der Hautschutz gelöst? Wenn ja, so hätte der Stomabeutel früher gewechselt werden müssen. Wechseln Sie möglichst häufiger, oder verwenden Sie gegebenenfalls einen erosionsbeständigen Hautschutz.

Hat die Hautirritation andere Ursachen, dann wenden Sie sich an Ihren Stomatherapeuten oder an den Arzt.

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Anwenderberichte

Es gibt tausende Menschen auf der Welt, die mit einem Stoma leben. Hier kommen einige von ihnen zu Wort.

Es gibt tausende Menschen auf der Welt, die mit einem Stoma leben. Hier kommen einige von ihnen zu Wort.

Lesen Sie, welche Erfahrungen Stomaträger gemacht haben

Meine ersten Schritte

„Als ich das erste Mal mein Zimmer verließ, ging ich mit meinem Besuch und meiner 14-jährigen Tochter ins Café des Krankenhauses. Dort ging ich zur Toilette, da mein Beutel entleert werden musste. Ich kann mich erinnern, wie stolz ich auf mich war. Mir wurde bewusst, dass das Leben nach der Stomaoperation weitergeht.“
Ann

„Nach der OP war ich ziemlich schwach, aber noch im ersten Monat ging ich täglich spazieren. Ich wollte wieder mobil sein und mich dadurch besser fühlen.“
Samaira

Mein erster Urlaub

„Vier Monate nach der Operation flog ich in die Türkei. Ich hatte viele Reserveversorgungen in meinem Handgepäck (für den Fall, dass mein Koffer verloren geht). Am Strand trug ich einen einteiligen Badeanzug mit einem Sarong. Das größte Problem war die Haftung des Stomabeutels nach dem Duschen – es war nämlich sehr heiß und feucht.
Ann

Elf Monate nach meiner Operation flog ich nach Australien, um Verwandte zu besuchen. Der Flug war kein Problem und die Flugbegleitung kümmerte sich ausgezeichnet um uns. Ich bestellte einen HilfsmittelPass von Coloplast, in dem bestätigt wird, dass ich Stomaprodukte verwende. So brauchten wir nicht in der Schlange zu warten.“
Rosemarie

Zurück im Beruf

„Nach drei Monaten bin ich wieder arbeiten gegangen. Ich erinnere mich, dass ich Kleidung zum Wechseln mit ins Büro genommen habe. Das größte Problem war, dass mein Beutel peinliche Geräusche in den Meetings machte.“
Ann

„Um wieder zu Kräften zu kommen, war ich in den ersten drei Monaten nach meiner Operation beurlaubt. Danach kehrte ich stufenweise zur Arbeit zurück und steigerte allmählich die Arbeitszeit, um mich wieder an den Arbeitsalltag zu gewöhnen. Zuerst war ich sehr müde. Dieser langsame Einstieg war daher eine schonende Art, zurückzukehren.“
Fiona

„Ich habe meine Arbeit als Krankenwagenfahrerin aufgegeben. Jetzt arbeite ich ehrenamtlich bei einem Betreuungsservice für Menschen mit Krebs, den ein Freund eröffnet hat. Wir bieten Patienten Wellnessbehandlungen an, damit sie sich wieder wohlfühlen können.“
Hazel

Zurück ins Leben

„Langsam wurde mir klar, dass niemand meinen Beutel sah. So begann ich, wieder all die Dinge zu unternehmen, die ich auch vor der OP gemacht hatte. Es gibt keine Hobbys oder Tätigkeiten von früher, die ich heute nicht machen kann.“
Fiona

„Zu Beginn war es sehr schwierig. Aber dank der Unterstützung meines Ehemanns und meines Freundeskreises habe ich durchgehalten. Jetzt kann ich meine Versorgung selber wechseln und all das tun, was ich auch vor meiner Operation gemacht habe. Manchmal vergesse ich sogar, dass ich eine Versorgung trage.“
Rosemarie

„Die Hauptsache ist, wieder zur Normalität zurückzukehren und wieder die Dinge zu tun, die man vor der Operation gemacht hat. Bleiben Sie mit Ihrem Stomatherapeuten in Verbindung. Natürlich hat er viel zu tun. Aber wenn es Ihnen einmal nicht gut geht, versucht er sicherlich, Ihnen zu helfen. Denken Sie an die wichtigen Dinge in Ihrem Leben und konzentrieren Sie sich darauf. Suchen Sie sich eine Selbsthilfegruppe, und abonnieren Sie Zeitschriften für Menschen in Ihrer Situation. Ein Stoma muss Ihrem Leben nicht im Wege stehen – obwohl es sich manchmal so anfühlt, selbst noch nach einem Jahr.“
Samaira

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