Hautkomplikationen
Haarbalgentzündung (Follikulitis)
Eine Follikulitis oder Haarbalgentzündung um das Stoma tritt oft auf, wenn die Haare im Stomabereich nicht entfernt wurden. Beim Wechsel der Stomaversorgung werden Haare ausgerissen, was zu Verletzungen und anschließenden Entzündungen führen kann. Dabei kann es zu Bläschen, Hautrötungen, kleineren Abszessen und eventuellen Schmerzen kommen. Eine Follikulitis heilt oft ab, wenn bis zum Abheilen der Hautschädigung eine zweiteilige Stomaversorgung verwendet wird. Um dem vorzubeugen und eine Follikulitis zu vermeiden, sollte man auf eine saubere Hautpflege und gute Hygiene achten und die Haare um das Stoma regelmäßig zu entfernen (rasieren).
Hautirritation (Hautmazeration)
Durch zu häufiges Wechseln der Stomaversorgung und anderen mechanischen Reizungen der Haut kann es zu Hautirritationen kommen. Diese ist oft gekennzeichnet durch länger andauernde Hautrötungen, Jucken, Brennen, nässende Haut mit Hautablösung und eventuellen Schmerzen.
Wenn die Ursache der Hautirritation beseitigt ist, normalisiert sich auch der Hautzustand. Bis zur Abheilung der Hautirritation wird oft ein zweiteiliges System zur Erholung der Haut verwendet.
Ursache einer Hautirritation kann auch eine Umstellung des Materials (Hersteller) sein, an die sich die Haut einige Zeit gewöhnen muss. Halten die „Veränderungen“ länger an, suchen Sie Ihre StomaberaterIn auf.
Allergie (allergisches Kontaktekzem)
Symptome einer Allergie sind denen der Hautirritation sehr ähnlich: Rötungen der stomaumgebenden Haut, Jucken, Brennen und auch Schmerzen. Im Vergleich zur Hautirritation ist bei der Allergie die gesamte Fläche der Stomaversorgung betroffen. Bei der Hautirritation oft nur ein Teil der stomaumgebenden Haut. Wenn diese Symptome auftreten, bedeutet dies meist, dass der Stomaträger auf ein bestimmtes Material der Stomaversorgung allergisch sein kann. Es empfiehlt sich nicht nur das Produkt zu wechseln, sondern gleichzeitig auch einen Allergietest zu machen (Dermatologe). Parallel dazu sollte man auf die Verwendung von Hautpflege und Reinigungsprodukten verzichten oder auf ein Minimum reduzieren, da auch diese Produkte eine Allergie auslösen können.
Toxisches Kontaktekzem
Bei dieser Art von Hautdefekten kommt es zu abgegrenzten Hauterosionen und auch Schmerzen. Gründe dafür sind oft eine zu groß gewählte Öffnung der Stomaversorgung (zu groß ausgeschnitten, sodass Haut um das Stoma sichtbar ist und Ausscheidungen auf die Haut gelangen). Gerade bei sehr aggressiven (Ausscheidungen, wie bei Ileostomie- oder Urostomieträgern) kommt es in den ersten Tagen nach der Operation häufig zu diesen Symptomen. Hauterosionen bilden sich zurück, wenn auch die Ursache gefunden und Maßnahmen gesetzt werden. Stomaträger sollten soweit geschult werden, sodass der Versorgungswechsel korrekt durchgeführt wird. Lesen Sie hierzu weitere Informationen unter dem Thema Hautkomplikationen.
Pilzinfektion (Mykose)
Bei einer Pilzinfektion der Haut treten rote Stellen mit weißen Begrenzungen auf. Im Gegensatz zu Allergien treten Pilzinfektionen nur vereinzelt auf. Symptome sind vergleichbar mit der der Allergien: Jucken, Brennen, nässen, etc. Ursachen dafür liegen in der Zerstörung des Säureschutzmantels der Haut, übertriebener oder mangelhafter Hygiene und das Verwenden von nicht PH-neutralen Reinigungs- und Pflegeprodukten, zu langer Tragedauer der Stomaversorgung. Auch ein geschwächtes Immunsystem, wie zum Beispiel bei Chemo- oder Strahlentherapiepatienten, Diabetes mellitus oder HIV-Erkrankungen können eine Pilzinfektion fördern. Gerade bei Urostomieträger wird dieser Schutzmantel der Haut oft angegriffen, da scharfer Urin auf die Haut kommt, daher kommt es bei dieser Stomaart häufiger zu Pilzinfektionen. Um eine Mykose zu behandeln, ist es wichtig einen Abstrich zu machen. Es muss festgestellt werden, um welche Art es sich dabei handelt, sodass die geeigneten Tinkturen oder Cremen zum Einsatz kommen. Es ist auch ratsam darauf zu achten, dass diese Produkte nicht rückfettend sind, sodass die Stomaversorgung auch auf der Haut haftet und die Haftfähigkeit der Versorgung durch die Cremen nicht beeinflusst wird.