Was passiert bei einer Stomarückverlegung?

Stomaversorgung > Vor der Operation > Stomarückverlegung

Eine Stomaanlage ist vor allem dann dauerhaft, wenn der letzte Teil des Darms samt dem Schließmuskel entfernt wurde. Denn ohne diesen Schließmuskel kann der Stuhlgang nicht kontrolliert werden, deshalb ist eine Stomaanlage notwendig. Gerade bei sehr tief sitzenden Tumoren wird ein permanentes Stoma angelegt.

Wann ist eine Stomarückoperation möglich?

  • Der Schließmuskel konnte erhalten werden und ist funktionsfähig (oft kann ein regelmäßiges Training die Funktion begünstigen)
  • Der betroffene Darmabschnitt konnte entlastet werden und ist intakt
  • Etwaige Entzündungen im Darm sind vollständig verheilt
  • Chemo- oder Bestrahlungstherapien sind im Moment nicht notwendig

In vielen Fällen ist es möglich, dass ein Stoma nur für eine bestimmte Zeit angelegt wird. Dies hängt sehr stark von der Grunderkrankung ab. Wenn eine Stomarückverlegung möglich ist, wird das im Normalfall schon vor der Stomaanlage mit dem Arzt besprochen. Es kann allerdings auch sein, dass vor der Stomaanlage eine Rückoperation nach einer bestimmten Zeit geplant ist, aber im Laufe der Zeit (aus unterschiedlichen Gründen) eine Rückoperation doch nicht möglich ist.

Eine Rückverlegung des Stomas in den Bauchraum ist bei einem Kolostoma und einem Ileostoma (je nach Grunderkrankung und Operationstechnik) möglich. Bei einem Urostoma (künstliche Harnableitung) ist eine Rückoperation nicht möglich und es wird dauerhaft angelegt. Erfahren Sie hier mehr über die verschiedenen Stomaarten.

Ein vorübergehendes Stoma (temporäres Stoma) wird oft dann angelegt, wenn der Rest des Darms, vor allem aber der Schließmuskel, intakt ist. So wird der im Bauch verbliebende Darmabschnitt entlaste und ihm eine „Ruhepause“ gegönnt. Der betroffene Darmabschnitt kommt nicht mit Ausscheidung in Kontakt kommen und kann sich erholen

(Anastomosenschutz). Zu einem späteren Zeitpunkt können die beiden Darmenden wieder zusammengefügt und die Entleerung des Darms kann wieder auf natürliche Weise erfolgen.

Was passiert nach der Rückoperation?

Ein Beratungsgespräch vor der Operation mit dem Arzt oder der StomaberaterIn ist äußerst wichtig. Hier sollen offene Fragen, Folgen und Möglichkeiten besprochen werden.

Nicht immer ist es so, dass gleich nach der Operation der Darm 100% funktionstüchtig ist. Es kann oft mehrere Monate dauern, bis sich die Darmentleerung normalisiert. Der Darm muss erst wieder lernen, richtig zu arbeiten. Hierbei ist auch das Thema Stuhlinkontinenz wichtig. Vor der Rückoperation wird oft die Funktion des Schließmuskels geprüft, um festzustellen, ob eine Rückoperation Sinn macht, bzw. ob der Stuhl kontrolliert abgehen kann oder nicht. Darüber sollte ebenfalls mit dem Arzt und der StomaberaterIn gesprochen werden.

Oft ist es so, dass der Stuhl in den ersten Monaten breiig bis dünnflüssiger ist. Durchfälle können mit stuhleindickenden Medikamenten vorgebeugt werden, sodass die Ausscheidung etwas fester wird. Auch darüber sollte mit dem Arzt und der StomaberaterIn gesprochen werden. Sollte es dennoch zu unkontrollierten Stuhlabgängen kommen (Stuhlinkontinenz), werden häufig Anal-Tampons oder Einlagen verwenden.

Bei länger andauernder Stuhlinkontinenz verwendet man eine Anale Irrigation (Darmspülung). Die StomaberaterIn kann Ihnen hierzu alle Informationen geben bzw. wird der Patient in solchen Fällen intensiv geschult um sich mit der Handhabung des Produktes vertraut zu machen.

Die Stomaselbsthilfegruppe kann hier ebenfalls Unterstützung bieten. Hier finden sich viele Menschen, die bereits seit Jahren oder Jahrzehnten ein Stoma haben, damit sehr gut leben können, bzw. Ratschläge, Tipps und Erfahrungen teilen.

Zudem ist nach der Stomarückverlegung auf eine gesunde Ernährung und Darmflora zu achten. Der Darm soll so unterstützt werden, dass er seine Arbeit wieder rasch und leichter aufnehmen kann. Pro- und präbiotische Lebensmittel dienen als Unterstützung um den Darm gesund zu halten. Auch in verschiedenen Lebensmitteln finden sich diese natürlichen Darmbakterien, wie z.B. in Joghurt oder Kefir, Sauerkraut, etc. Ein ausgewogener Speiseplan sollte auch viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte beinhalten.

Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil für die Darmflora. Es sollten mindestens zwei bis zweieinhalb Liter Flüssigkeit pro Tag getrunken werden.

Allenfalls sollte Rücksprache mit dem Arzt, der StomaberaterIn, einer Ernährungsberaterin oder Diätologin gehalten werden, um den optimalen und individuellen Ernährungsplan zusammen zu stellen.

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