Stuhlinkontinenz bezeichnet nicht einen einmaligen Vorfall oder eine Infektion, sondern eine Darmschwäche, die wiederholt oder über einen längeren Zeitraum auftritt. Bei einer Stuhlinkontinenz handelt es sich um die Unfähigkeit, den Stuhl und Verdauungsgase bis zum willkürlichen Stuhlabsetzen im Darm zurückzuhalten. Der Betroffene hat keine Kontrolle wann Darmgase oder der Darminhalt entleert wird. Es wird zwischen akuten oder chronischen Problemen unterschieden. Akute Beschwerden sind zum Beispiel ein lang anhaltender Durchfall. Hier kommt er zu ungewollten Ausscheidungen durch äußere Einflüsse wie Lachen oder Husten. Bei Beschwerden dieser Art sollte abgeklärt werden, ob die Ursache in einer Lebensmittelallergie liegt. Probleme bei der Verdauung von Laktose, Fruktose oder Gluten werden immer häufiger. Stuhlinkontinenz kann Folge einer unzureichenden Schließmuskelfunktion sein, am ehesten postpartal oder postoperativ. Auch neurogene Ursachen oder Veränderungen der Stuhlkonsistenz im Sinne von Diarrhoen spielen oft eine Rolle. Meistens liegt jedoch eine Kombination verschiedener Ursachen vor.
Stuhlinkontinenz ist nicht gleichzusetzen mit Einkoten. Dabei wird der Stuhlgang in normaler Konsistenz an Stellen abgesetzt, die im soziokulturellen Umfeld nicht dafür vorgesehen sind.
Die mit der starken körperlichen Beeinträchtigung einhergehende seelische Belastung führt nicht selten in die soziale Isolation. Dieser kann durch frühzeitige professionelle Hilfe entgegengewirkt werden.
Es gibt viele Ursachen für Veränderungen der Darmfunktion. Hier ein Überblick über die häufigsten Störungen: